Mentale Stärke, wenn es heißt #staythefuckhome
Florian Kriz
Zuhause bleiben mit der Familie für mindestens zwei Wochen hört sich eigentlich ganz einfach an, wenn das Wort „mindestens“ nicht wäre. Das macht das Ganze ein bisschen unberechenbar, da wir nicht klar einschätzen können, wie lange es wirklich dauert. Wenn du hier Ungewissheit oder sogar Angst verspürt, werden dir die nächsten paar Zeilen hoffentlich ein bisschen weiterhelfen oder zumindest ein Lächeln hervorrufen.
Du bist gern aktiv, draußen und naturverbunden und jetzt kommt die Botschaft zuhause zu bleiben und abzuwarten – wie passt denn das mit den Hobbies und sozialen Kontakten zusammen, die sich hauptsächlich außerhalb der vier Wände abspielen? Gar nicht – das macht aber nichts. Veränderung ist im hier und jetzt angesagt.
Ein Abwarten „bringt sich nichts“ – wir dürfen aktiv an uns arbeiten und uns JETZT verändern, denn das „bringt’s“. Die positiven Dinge kommen dann automatisch zum Vorschein.
Seit der Hausarrest in Kraft getreten ist, isst man mit seiner Familie mehrmals am Tag zusammen – ganz und gar keine Selbstverständlichkeit vor „Corona“, hat man doch das Fruchtstück auf dem Weg ins Büro gekauft und zu Mittag mit seinen Arbeitskollegen sein Lieblingslunch bestellt. Doch jetzt sitzt das Kind und der Lebenspartner am Frühstückstisch und man darf sogar noch selbst alles aufdecken, zubereiten und abwaschen – das ganze Szenario noch weitere zwei Male zum Mittag- und Abendessen. Und genau hier kann man bereits ansetzen und die erste Veränderung positiv bewirken. Verantwortung übernehmen und Kochen. Sich verändern und neue Rezepte erlernen – den eigenen Partner positiv überraschen – „Liebe geht durch den Magen“ heißt es immer und es funktioniert. Ein gutes und gesundes Essen macht jegliches Fettnäpfchen weg, in das man eventuell vorher getreten ist. Man glaubt gar nicht wie schnell es geht seine Kochkünste zu verbessern und Spaß daran zu haben. Auf mentaler Ebene gesehen ist das schon der erste Pluspunkt – man geht raus aus seiner Komfortzone, kreiert neue Rezepte und macht unter anderem noch Partner und Kind glücklich. Ein kleiner Nachtrag hier: Bei Kindern kann Kreativität beim Kochen in die Hose gehen und abgelehnt werden.
Soziale Kontakte können sowohl im „Lockdown“ gepflegt werden, am besten telefonisch oder per Video Calls. Empfehlenswert ist ein tägliches Telefonat mit Familie/Freunden, der Gesprächsstoff sollte sich abseits von COVID-19 bewegen, da man über social Media bereits gut versorgt wird und sich von diesem Thema emotional nicht bestimmen lassen sollte. Telefonate können oft qualitativ hochwertig sein, da man genauer hinhört was sein Gesprächspartner zu sagen hat und die Zeit eines Telefonats meistens zeitlich beschränkt ist. Mindestens ein positives Topic sollte in jedem Telefonat vorhanden sein, welches beiden Seiten zum Wachsen oder Lachen verleitet. Es fühlt sich auch gut an, alte Kontakte aufzufrischen und einen überraschenden Anruf zu starten. Auch hier darf man ab und zu die Komfortzone verlassen und über den ein oder anderen Schatten springen. Kommunikation macht vieles einfacher und kann Blockaden lösen und befreiend wirken – gerade in Zeiten wie diesen wichtig.
Auch wenn viele Outdoor Aktivitäten zurzeit wegfallen, braucht man das keinesfalls als Verlust zu deuten, sondern eher als eine Chance, sich JETZT verändern zu dürfen und Neues ausprobieren.
Jeder Mensch hat in sich ein unbeschränktes Potential an Möglichkeiten, die man immer wieder neu entdecken kann.
Man hört oft, dass für Yoga, Meditation, eine neue Sprache erlernen, Reparaturen im Haushalt und ein Musikinstrument erlernen zu wenig Zeit vorhanden ist – anstatt sich mit Nachrichten oder Netflix täglich abzulenken, kann man hier einen Schritt in eine andere Richtung setzen und sich auf unbekannten Terrain zu bewegen oder seine Kenntnisse vertiefen. Homeschooling bekommt immer mehr an Bedeutung – man bezieht es oft auf Kinder – in der jetzigen Situation trifft das Wort auch auf Erwachsene zu.
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